Viele Menschen haben das Gefühl für sich selbst verloren. Das Gefühl für ihren Körper, ihre Träume und Wünsche und für ihre innersten Gefühle. Oft passiert es, dass wenn ich Patienten frage, wie es ihnen geht, ich als Antwort erhalte: "meine Laborwerte sind nicht in der Norm." Wenn ich dann frage, ob sie sich auch anders fühlen, müssen sie erst oft überlegen, denn sie haben keine Wahrnehmung für sich selbst. Die Aussage des Arztes oder der Laborwerte ist für sie ein mentaler Maßstab, der gilt; die eigene Wahrnehmung findet meist gar nicht statt.
Die Metapher vom Echolot kommt mir bei dieser Beobachtung in den Sinn. Hierbei werden Signale ausgesendet und je nachdem, welches Signal zurückkommt, ist es möglich seine eigene Position zu bestimmen und somit z.B. als U-Boot unter Wasser zu navigieren. Genau genommen verhalten wir uns nach dem Echolot-Prinzip. Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit immer im Außen, wir senden Signale aus und warten auf die Reflexion, die Rücksendung des Impulses, um die eigene Position zu erkennen: wer bin, wie fühle ich mich, wie ist mein Wert?
Ich bin attraktiv und sexy, wenn ich viele Likes für meine Selfies auf Instagram erhalte. Ich bin wertvoll, wenn ich mir teuere Dinge leisten kann - Luxusreisen, Luxusautos etc. Ich bin beliebt, wenn ich mit vielen Freunden am Wochenende Spaß haben kann.
In Zeiten von Corona fällt das Echolot-Prinzip in sich zusammen. Es wird schwierig, seine Position zu erfahren, da die Möglichkeiten im Außen nun massiv eingeschränkt sind. Das bringt viele Menschen erstmals zu sich selbst. Zeit mit sich alleine zu verbringen ist für viele ein fast nicht auszuhaltender Zustand. Nichts tun zu können, nicht mit Sport sich abreagieren zu können, sich nicht der Anerkennung anderer versichern zu können, das führt viele in die Krise. Und genau darin liegt die große Chance. Krise bezeichnet man bei einem Krankheitsverlauf den Wendepunkt, von dem ab die Heilung nicht mehr aufzuhalten ist oder nur noch das Ende bleibt.
Krisen bergen ungeheueres Potenzial in sich - so auch hier.
Wenn wir uns einlassen können auf die Ruhe, die Stille, das Nichtstun - auf uns, dann werden wir vieles sehen und spüren, was uns gar nicht gefällt - die ungeschminkte Wahrheit über uns selbst. Aber wenn wir dann weiter schauen, werden wir Wege finden uns mit unseren Schatten zu beschäftigen, sie anzunehmen und in unser Leben zu integrieren. Die Arbeit mit der Akasha Chronik ermöglicht genau das. Wenn wir diese Arbeit immer wieder tun, werden immer mehr Schatten ans Licht gebracht, dort können sie heilen. Dann ist man wieder verbunden mit seinem wahren Selbst, seinen Gefühlen und Träumen. Dann braucht es in Zukunft kein Echolot mehr, um zu wissen, wer man ist, was man will und wie man sich fühlt. Das schenkt ungewohnte Freiheit - frei sein vom Urteil der anderen, frei sein vom Wunsch dazugehören zu wollen, frei sein für den eigenen Seelenplan.